Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.
Ja, schönen guten Morgen. Ich will euch was erzählen über responsive, nicht nur responsive Webdesign und auch nicht über irgendwelche Techniken.
Ich möchte keine, ich werde euch keine Codeschnipsel zeigen, keine Best-Practice-Beispiele, die ihr sonst so kennt.
Und für die es weitaus kompetentere Leute gibt, speziellen Themen.
Da werden wir heute auch noch ein paar Vorträge hören.
Es geht um ganz allgemeine Inhalte, um das Selbstverständnis eines Themas.
Ja, dann würde ich mal sagen, dann beginnen wir einfach mal.
Zu meiner Person, das meiste schon gesagt, ich bin 1965 geboren, also auch nicht mehr so der ganz junge Hase.
Ich lebe und arbeite als Webdesigner in Kiel.
Und, ja, der Rest ist bereits gesagt.
Responsive Webdesign. Responsive Webdesign ist ein Thema, mit dem wir uns alle befassen, mit dem wir uns befassen müssen.
Das ist auch eine Selbstverständlichkeit, das ist keine Mode, das ist auch kein Trend, das ist nicht irgendein Hype.
Das sollte es jedenfalls nicht sein, sondern etwas, was völlig klar ist.
Und wir befassen uns mit grundsätzlichen Techniken, wie diese, wie eine Seite responsive gemacht wird,
wie sie für verschiedene Devices, für unterschiedliche Bildschirmgrößen, ja eine Internetseite für unterschiedliche Bildschirmgrößen optimiert wird und aufbereitet wird.
Und dann gibt es ein Auf und Ab und wie bei jedem Thema, was die Webentwicklung betrifft, entstehen ganz schnell irgendwelche festen Konzepte.
Dass es auch nichts Neues ist, das hat es immer gegeben, Hypes oder Trends oder Standards haben alle irgendwann mal als Hype, als Mode, als Idee angefangen, bevor es dann wirklich best practice wurde.
Ein Beispiel ist barrierefreies Webdesign. Ich bin übrigens darauf hingewiesen worden, dass wer IARIA jetzt als Standard verabschiedet ist.
Also für diejenigen, die sich im Bereich barrierefreies Webdesign auskennen, ist das eine ganz tolle Nachricht.
Das habe ich eben gerade zu hören bekommen.
Barrierefreies Webdesign, in den 90ern, die Älteren werden sich noch erinnern, die ganz Alten werden sich noch erinnern, war so, dass Websites mit Tabellen aufgebaut wurden.
Und es war ziemlich schwer, diese Inhalte in verschachtelten Tabellen linearisiert für Screenreader oder Braille-Zahlen auszugeben.
Das heißt, es wurde dann nur darauf geachtet, wie diese ganze Geschichte schön aussieht. Dafür hat man Tabellen verwendet.
Und es war dann ein Problem, eine linearisierte Form der Inhalte zu bringen.
Und dann gab es die Idee, die auch anfangs noch ihre Berechtigung hatte, solange man mit Tabellen gearbeitet hat oder nicht darauf verzichten konnte oder darauf verzichten wollte, als Krücke sozusagen eine sogenannte Textversion, eine barrierefreie Textversion anzubieten.
Das heißt, es gab also eine schicke Version, nicht für Mobilgeräte, sondern es gab eine schicke Version für den normalen Desktop.
Und dann gab es für alternative Ausgabegeräte eine barrierefreie Textversion.
Das heißt also eine ganz normale HTML-Seite, wo der Text der Inhalte nicht in Tabellen, in verschachtelten Tabellen irgendwie nach optischen Gesichtspunkten dargestellt wurde, sondern linearisiert einfach runtergeschrieben wurde.
Und das hat auch die Modeschule Stuttgart grundsätzlich richtig gemacht.
Und das, was ihr hier seht, ist die barrierefreie Textversion der Modeschule Stuttgart.
Das war es aber auch schon, nicht wahr? Also man kann nichts erkennen.
Durch diese nette Hintergrundgrafik ist die Lesbarkeit des Textes jetzt nicht so ganz klar.
Obwohl sie an der grundsätzlichen Idee eine HTML-Seite mit Text anzubieten als Alternative zum, man sieht es hier oben, zur Flash-Version, dass sie das also gemacht haben.
Und auf ganzer Linie gescheitert, wie man sieht.
Die haben sich also wahrscheinlich eher gesagt, wir möchten jetzt lieber hier im Modebereich Richtung Chanel, aber was sie hier gemacht haben ist dann also eher auf Kick-Niveau.
So, für den Kunden, das heißt für die Modeschule selbst, war das offensichtlich kein Thema, denn vielleicht hat die Agentur oder der Webdesigner oder der Webdesigner war es nicht, das ist jetzt eine Beleidigung des Begriffs.
Aber derjenige, der es gemacht hat, der hat dem Kunden erzählt, so, jetzt hast du hier eine barrierefreie Textversion und damit kannst du jetzt ins Netz und damit ist das komplett zugänglich.
Und alle anderen haben ja sowieso die Flash-Version.
Außer diejenigen, die jetzt mit mobilen Apple-Geräten reingehen, aber die können sich dann auch hier das hier angucken und das ist ja ähnlich wie Flash.
Man kriegt jedenfalls ganz bunte Bilder im Kopf, wenn man das lange genug anguckt.
Responsive Webdesign. Responsive Webdesign, wir Web-Entwickler wissen, was damit gemeint ist. Der Kunde weiß das nicht.
Für den Kunden ist, das heißt auch nicht RWD die Abkürzung, sondern beim Kunden ist das Seiger.
Das ist immer Seiger. Was heißt das? Ganz einfach. Soll auf dem iPhone gut aussehen.
Es gibt immer nur das iPhone.
Komischerweise. Auch wenn die selbst mit dem Galaxy-Handy unterwegs sind, das muss immer cool aussehen auf einem coolen Gerät.
Und Galaxy ist irgendwie nicht cool, Android ist nicht cool, sondern immer nur iPhone.
Und ihr könnt an dem Tag Lotto spielen, füllt nur ein Feld aus. Ihr braucht doch nicht Spiel 77 oder dieses andere Gedöns.
Es gibt wirklich nur ein Feld und ihr könnt euren Kunden sagen, ab morgen ist Schluss, weil ich hole jetzt nämlich den Jackpot.
An dem Tag, wo der Kunde zu euch sagt, ich möchte, dass diese Internetseite gut auf dem Blackberry aussieht.
Ihr werdet das nie hören. Und das wäre wirklich Glücksbergland. Sieht man hier auch im Hintergrund.
Presenters
Nils Pooker
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:43:33 Min
Aufnahmedatum
2014-03-21
Hochgeladen am
2014-03-26 10:55:47
Sprache
de-DE